Argentinien kündigt Einigung zu Falklandinseln auf
Der argentinische Außenminister Santiago Cafiero teilte nach einem Treffen mit seinem britischen Kollegen James Cleverly während des Außenministertreffens der G-20-Staaten in Neu-Delhi mit, dass sich sein Land aus dem sogenannten Foradori-Duncan-Pakt zurückzieht. Die argentinische Regierung wolle wieder über die Souveränität der Falklandinseln verhandeln und schlage deshalb ein Treffen mit britischen Vertretern am Sitz der Vereinten Nationen in New York vor.
Cleverly konterte prompt: „Die Falkland-Inseln sind britisch“, schrieb er auf Twitter. Die Einheimischen hätten das Recht, über ihre eigene Zukunft zu entscheiden, hätten sich aber entschieden, britisches Überseegebiet zu bleiben.
Der Foradori-Duncan-Pakt ist eine gemeinsame Stellungnahme aus dem Jahr 2016, die die Förderungen von Gas und Öl sowie Schifffahrt und Fischerei rund um die Falklandinseln regelt. Aus Sicht der aktuellen argentinischen Regierung war die Vorgängerregierung Großbritannien damit zu weit entgegengekommen.
Britisches Überseegebiet seit fast 200 Jahren
Die rund 400 Kilometer vor Argentinien liegenden Falklandinseln stehen seit 1833 unter britischer Verwaltung. Argentinien beansprucht die Islas Malvinas, wie sie in Südamerika genannt werden, für sich. 1982 führten die beiden Länder einen kurzen Krieg um die Inseln. Nachdem die argentinischen Streitkräfte während des 72 Tage dauernden Kriegs eine Reihe von Niederlagen hinnehmen mussten, unterzeichneten beide Seiten einen Waffenstillstand. In dem kurzen Krieg kamen mehr als 900 Menschen ums Leben: 649 Argentinier, 255 Briten und drei Inselbewohner.
2013 hatten sich die Bewohner der Inselgruppe mit überwältigender Mehrheit für einen Verbleib bei Großbritannien ausgesprochen. Nach der Entdeckung von Öl- und Gasvorkommen rund um die Inseln hat sich der Konflikt wieder verschärft.