Brennender Frachter bei Zwischenstopp angekommen
Zwei Schlepper hatten die „Fremantle Highway“ seit Sonntagabend Richtung Osten entlang der niederländischen Wattenmeerinseln geschleppt – bis etwa 16 Kilometer nördlich der Inseln Schiermonnikoog und Ameland. Der Transport war nach Angaben der niederländischen Wasserbehörde in Den Haag ohne Probleme verlaufen. Die Lage des Schiffes sei stabil.
Der Transport war von Bergungsexperten und einem Flugzeug der Küstenwache begleitet worden. Auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, war dabei. Bisher lag der Frachter im Norden der Insel Terschelling.
Feuer brennt weiter
Es war ein riskantes Unternehmen, denn das Schiff mit rund 3800 Autos an Bord brennt noch immer. Das Feuer sei aber deutlich schwächer geworden, hieß es. Befürchtet wurde, dass es Risse in den Stahlwänden geben und Öl ausströmen könnte. Beim Auseinanderbrechen oder Kentern des Schiffes droht eine Umweltverseuchung.
Der neue Ankerplatz ist nach Informationen der Behörde sicherer und windgeschützter. Die „Fremantle Highway“ liegt dort nicht länger in der Nähe des Schiffsverkehrs. Der Frachter soll dort bleiben, bis ein Hafen gefunden ist. Zunächst muss das Feuer an Bord erloschen sein.
Unter der Ladung befinden sich auch rund 500 Elektroautos. Der Brandherd könnte die Batterie eines E-Autos sein, was aber noch untersucht werden muss. Elektroautos gelten zwar nicht als brandgefährdeter, aber wegen ihrer Akkus als schwieriger zu löschen. Die Lithium-Ionen-Batterien von E-Autos brennen mit der doppelten Energie eines normalen Feuers.
Einstufung als Gefahrgut-Transport gefordert
Angesichts des Schiffsunglücks forderte der Umweltverband BUND die Einstufung von Autofrachtern als Gefahrgut-Transporte. Autofrachter sollten zudem nicht länger nah entlang der Küste fahren, erklärte die BUND-Meeresschutzexpertin Nadja Ziebart in Berlin. Die sei „überfällig“. Trotz der guten Arbeit der Behörden sei die Gefahr noch nicht gebannt, warnte Ziebarth. „Ein gefährlicher Chemiecocktail wird mit dem Lösch- und Kühlwasser bereits jetzt zur Bedrohung für die Nordsee, das Wattenmeer und die darin lebenden Pflanzen und Tiere“, erklärte die Meeresschutzexpertin. Auch die rund 1600 Tonnen Schweröl im Frachter seien „eine tickende Zeitbombe für das sensible Ökosystem“.