15. April 2025

Bundesliga: FC Bayern verpasst Vorentscheidung im Klassiker

Von Admins

Thomas Müller versammelte seinen FC Bayern nach seinem letzten Bundesliga-Klassiker vor der Südkurve und klatschte mit den Fans im Takt. So richtig glücklich war aber auch die Vereins-Ikone auf Abschiedstour nicht: Das 2:2 (0:0) gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund in einem wilden Spiel war zu wenig für eine Vorentscheidung im Meisterkampf.

„Wir brauchen wirklich nicht davon zu sprechen, dass wir heute zu wenig Energie hatten oder nicht unbedingt gewinnen wollten“, sagte Müller im Interview mit dem TV-Sender Sky und stellte frustriert fest: „Es war ein Spiel der verpassten Möglichkeiten.“

BVB bleibt Jäger

Die Münchener konnten das magere 0:0 von Verfolger Bayer Leverkusen gegen Union Berlin nicht nutzen. Der Vorsprung beträgt damit fünf Spieltage vor Saisonende weiterhin sechs Punkte. „Wir sind der Meisterschaft einen Schritt näher“, betonte Müller. Der Offensivspieler, der den FC Bayern am Saisonende verlassen wird, stellte mit seinem 29. Einsatz im „Klassiker“ den Rekord seines früheren Teamkollegen Mats Hummels ein.

Der BVB nahm das Spiel nach der 0:4-Demütigung beim FC Barcelona als Aufmunterung. Die Leistung stimmte – allerdings ist die erneute Qualifikation für die Königsklasse jetzt sechs Punkte entfernt. „Was der Punkt wert ist, entscheiden wir selbst in den kommenden Spielen“, sagte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken. Der BVB bleibe „der Jäger“ im Rennen um die Europapokal-Plätze.

Frankfurt macht großen Schritt, Bremen sichert Klassenerhalt

Eintracht Frankfurt nutzte die Punkteteilung der Dortmunder aus und machte durch das 3:0 gegen den Abstiegskandidaten 1. FC Heidenheim einen großen Schritt in Richtung Champions-League-Qualifikation. Damit festigte der Bundesligist den dritten Tabellenplatz, der Vorsprung auf Platz fünf beträgt nun fünf Zähler.

„Wir sind zufrieden“, sagte Frankfurts Trainer Dino Toppmöller. „In der ersten Halbzeit hatten wir alles total im Griff. Wir sind hochverdient in Führung gegangen.“

Eintracht Frankfurts Robin Koch (Foto) breitet die Arme aus und jubelt nach seinem Tor zum 2:0 beim Spiel gegen Heidenheim
Eintracht Frankfurts Robin Koch (Foto) jubelt nach seinem Tor zum 2:0 beim Spiel gegen HeidenheimBild: Arne Dedert/dpa/picture alliance

Zuvor hatte der SC Freiburg gegen Mönchengladbach 2:1 gewinnen können und so wichtige Punkte für die internationalen Plätze holen können. Auch Werder Bremen konnte sich beim 2:1-Erfolg gegen den VfB Stuttgart wichtige Zähler sichern und darf durch den dritten Sieg in Serie wieder vom Europapokal träumen.

Dennoch tritt Ole Werner erstmal auf die Euphorie-Bremse. „Erstmal ist es so, dass wir mit dem heutigen Spiel den Klassenerhalt geschafft haben“, sagte der Werder-Trainer. „Das ist nach wie vor, im dritten Jahr nach dem Aufstieg, nicht selbstverständlich. Drei Jahre lang musste niemand in Bremen schlaflose Nächte haben. Das alleine ist in Anbetracht der Möglichkeiten ein Erfolg.“

St. Pauli mit wichtigem Sieg

Auch RB Leipzig konnte im Kampf um die internationalen Plätze wieder punkten. Angeführt von Doppelpacker Xavi Simons haben die „Roten Bullen“ vorerst einen Champions-League-Platz zurückerobert und ihren Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl, der nun beim VfL Wolfsburg an der Seitenlinie steht, tiefer in die Krise geschossen. Leipzig besiegte die Wölfe trotz einiger Wackler und zittriger Schlussphase mit 3:2.

Drei Spieler des St. Pauli bejubeln den Ausgleichstreffer gegen Kiel
Ganz wichtiger Sieg für St. Pauli – gegen Kiel konnten die Hamburger wichtige Punkte im Abstiegskampf holenBild: Frank Molter/dpa/picture alliance

Im unteren Tabellendrittel konnten die TSG Hoffenheim und auch der FC St. Pauli wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg sammeln. Mit dem 2:0-Sieg gegen Mainz haben die Hoffenheimer den Champions-League-Ambitionen der Mainzer einen Dämpfer verpasst und gleichzeitig den eigenen Ligaverbleib fast gesichert. Ein Doppelpack von Stürmer Andrej Kramaric brachte die Gastgeber früh auf den Erfolgsweg.

Bochum und Kiel vor Abstieg

In dem umkämpften Kellerduell der beiden Abstiegskandidaten Kiel und St. Pauli konnten die Gastgeber zwar in Führung gehen, doch die Hamburger kämpften sich zurück und gewannen am Ende durch ein Kieler Eigentor von Max Geschwill in der Nachspielzeit noch mit 2:1. Durch die Niederlage bleibt Kiel Tabellenletzter mit elf Punkten Rückstand auf den rettenden 15. Rang, den St. Pauli besetzt, und muss wohl langsam für die 2. Bundesliga planen.

Auch die Bochumer sind im Kampf gegen den Abstieg erneut leer ausgegangen. Das 1:2 gegen Augsburg war bereits die vierte Bochumer Niederlage in Serie.

 

Ergebnisse und Torschützen des 29. Bundesliga-Spieltags:

Bayern München – Borussia Dortmund 2:2 (0:0)
Tore: 0:1 Beier (48.), 1:1 Guerreiro (65.), 2:1 Gnabry (69.), 2:2 Anton (75.)

TSG Hoffenheim – FSV Mainz 05 2:0 (2:0)
Tore:
1:0 Kramaric (4.), 2:0 Kramaric (32.)

Eintracht Frankfurt – 1. FC Heidenheim 3:0 (2:0)
Tore:
1:0 Bahoya (10.), 2:0 Koch (42.), 3:0 Ekitiké (71.)

VfL Bochum – FC Augsburg 1:2 (0:1)
Tore:
0:1 Essende (16.), 1:1 Hofmann (60.), 1:2 Kömür (90.)

VfB Stuttgart – Werder Bremen 1:2 (1:1)
Tore:
1:0 Stergiou (19.), 1:1 Burke (32.), 1:2 Burke (90.)

Holstein Kiel – FC St. Pauli 1:2 (1:1)
Tore:
1:0 Bernhardsson (21.), 1:1 Sinani (34.), 1:2 Geschwill (90.+2, Eigentor)

Borussia Mönchengladbach – SC Freiburg 1:2 (1:1)
Tore:
1:0 Günter (14.,Eigentor), 1:1 Osterhage (16.), 1:2 Manzambi (90.)

Bayer Leverkusen – Union Berlin 0:0 (0:0)
Tore:
Fehlanzeige

VfL Wolfsburg – RB Leipzig 2:3 (0:2)
Tore:
0:1 Openda (11.), 0:2 Xavi (26.), 0:3 Xavi (49.), 1:3 Fischer (58.), 2:3 Skov Olsen (75.)