Champions League: Real Madrid zerlegt Borussia Dortmund
In der ersten Halbzeit war es plötzlich recht still im Bernabeu-Stadion – nur der Block der Gästefans aus Dortmund tobte und jubelte. In der 30. und der 34. Spielminute hatten Donyell Malen und Jamie Gittens den BVB beim großen Favoriten Real Madrid mit 2:0 in Führung gebracht. Eine Revanche für das verlorene Finale der Champions League im Juni schien möglich – bis Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin die Taktik änderte.
Nach 55 Minuten brachte er Abwehrspieler Waldemar Anton für Gittens und verordnete seinem Team eine defensive Taktik, um den Sieg abzusichern. Das ging jedoch nicht auf: Innerhalb von nur sieben Minuten glichen die „Königlichen“ durch die Tore des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger (60.) und Vinicius Junior (62.) aus. Danach war Madrid überlegen und ließ weitere Treffer von Lucas Vasquez (83.) und Vinicius Junior folgen (86./90.3.). Am Ende gingen die erst noch hoffnungsfrohen Dortmunder mit 2:5 (2:0) als bedröppelte Verlierer vom Platz.
„Natürlich, wenn du verlierst, ist die Umstellung nicht richtig, kann man sagen“, räumte Sahin nach der Partie ein. „Ich glaube aber nicht, dass es an dem Systemwechsel lag, sondern daran, dass wir keinen Zugriff mehr hatten und vorne nicht die Pressing-Momente.“ BVB-Torwart Gregor Kobel, der viele Bälle gehalten hatte, war enttäuscht, wollte die Entscheidung des Trainers aber nicht kommentieren. „Die Auswechslungen sind nicht mein Thema“, sagte der Schweizer Nationalkeeper. „Aber es fühlt sich direkt nach dem Spiel kacke an. Du kriegst hier fünf Dinger rein. Wir müssen besser verteidigen, wir bekommen zu viele Tore.“
Stuttgart siegt verdient bei Juventus
Der VfB Stuttgart konnte dagegen am 3. Spieltag der Champions League seinen ersten Sieg feiern – und das auf eindrucksvolle Weise. Der deutsche Vizemeister, der am Wochenende in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern noch deutlich mit 0:4 verloren hatte, war beim italienischen Topklub Juventus Turin klar die bessere Mannschaft und gewann verdient mit 1:0 (0:0).
Das entscheidende Tor durch El Bilal Touré fiel allerdings erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Zuvor war ein Treffer von Nationalstürmer Deniz Undav wegen Handspiels nach Videobeweis aberkannt worden (48.). Außerdem verschoss Enzo Millot einen Foulelfmeter (86.) für die Stuttgarter.
„Das fühlt sich überragend an. Wir haben so viel investiert. Wir waren klar die bessere Mannschaft“, sagte Undav im TV-Interview. „Dramatischer hätte es nicht sein können, aber der Sieg war hochverdient.“
Der 3. Spieltag der Champions League im Überblick:
Dienstag, 22. Oktober 2024:
AS Monaco – Roter Stern Belgrad 51 (2:1)
AC Mailand – FC Brügge 3:1 (1:0)
Sturm Graz – Sporting Lissabon 0:2 (0:1)
FC Girona – Slovan Bratislava 2:0 (1:0)
Aston Villa – FC Bologna 2:0 (0:0)
Paris Saint-Germain – PSV Eindhoven 1:1 (0:1)
Real Madrid – Borussia Dortmund 5:2 (0:2)
Juventus Turin – VfB Stuttgart 0:1 (0:0)
FC Arsenal – Schachtar Donezk 1:0 (1:0)
Mittwoch, 23. Oktober 2024:
Stade Brest – Bayer Leverkusen (18.45 Uhr MESZ)
Atalanta Bergamo – Celtic Glasgow (18.45)
FC Barcelona – FC Bayern München (21.00)
Manchester City – Sparta Prag (21.00)
RB Leipzig – FC Liverpool (21.00)
Young Boys Bern – Inter Mailand (21.00)
Red Bull Salzburg – Dinamo Zagreb (21.00)
Atletico Madrid – OSC Lille (21.00)
Benfica Lissabon – Feyenoord Rotterdam (21.00)