Heißestes Juli-Wochenende seit 50 Jahren in Griechenland?
Die Menschen in Griechenland bereiten sich auf das möglicherweise heißeste Juli-Wochenende seit 50 Jahren vor. Die Meteorologen sagen 45 Grad Celsius in der Region um Thessaloniki und 44 Grad in Athen voraus. Damit läge die griechische Hauptstadt nur noch knapp unter ihrem bisherigen Hitzerekord von 44,8 Grad aus dem Juni 2007. Insgesamt stünden Athen noch sechs bis sieben Tage mit Temperaturen über 40 Grad bevor, sagte der Meteorologe Panagiotis Giannopoulos dem Fernsehsender ERT. In der mittelgriechischen Stadt Larisa zeigte das Thermometer am frühen Samstagnachmittag bereits 44 Grad. Alle archäologischen Stätten, darunter auch die Akropolis in Athen, dürften während der heißesten Stunden geschlossen bleiben. Die Hitzewelle wird nach Angaben von Experten mit kleinen Schwankungen auch in der kommenden Woche andauern.
Der Meteorologe Yannis Kallianos sprach von einer schier „endlosen und mächtigen Hitzewelle“. Er warnte, dass die hohen Temperaturen im Zusammenspiel mit starken Nordwinden die Gefahr von Waldbränden anheizten. Die Feuerwehr kämpfte nach eigenen Angaben am Freitag noch gegen 79 Brände im ganzen Land. Für sie gelte auch am Wochenende höchste Alarmbereitschaft, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Brände im Raum Athen und auf der Halbinsel Peloponnes seien unter Kontrolle gebracht worden. Sie flammen aber immer wieder auf, weil die gesamte Vegetation vertrocknet sei, hieß es.
Feuer vertreiben Touristen in Rhodos
Die seit drei Tagen tobenden Waldbrände auf Rhodos gerieten am Samstagnachmittag außer Kontrolle. Zwei Dörfer und mehrere Hotels wurden evakuiert. Viele Urlauber wurden mit Bussen und Schiffen in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der Küstenwache holte ein Konvoi aus mehr als 30 Schiffen etwa 2000 Menschen von den Stränden Kiotari und Lardos im Osten der Insel ab und brachte sie zu einem anderen, sicheren Strand. Zudem holten 30 Busse Urlauber aus zwei Hotels ab. Die Rauchbildung eines Waldbrandes nahe der Ortschaft Laerma war zu stark, wie der staatliche Rundfunk berichtete.
In der Region von Rhodos wehen Winde der Stärke sechs. „Die Rauchbildung ist so stark, dass man kaum atmen kann. Die Menschen werden in die Kleinstadt Gennadi gebracht, von wo aus sie in andere Hotels untergebracht werden sollen“, sagte Konstantinos Traraslias, stellvertretender Bürgermeister von Rhodos, dem Athener Nachrichtensender Skai.
Auch im Norden Griechenlands gab es am Samstag vielerorts Werte um die 40 Grad. Sogar auf den meisten Inseln der Ägäis herrschen Temperaturen über 38 Grad. Unterdessen sind Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta zur Verstärkung der Feuerwehr in Griechenland angekommen und kämpfen gegen die Flammen. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten, teilte der griechische Zivilschutz mit.
Schwitzen ist auch in Italien angesagt
Auch die Meteorologen in Italien erwarten für Anfang kommender Woche eine neue Hitzewelle. Dann seien zwischen Sardinien und Sizilien Spitzentemperaturen von 47 bis 48 Grad möglich, schrieb der Wetterdienst Ilmeteo.it. Der Wetterdienst der italienischen Luftwaffe registrierte am frühen Samstagnachmittag 40 Grad aus Palermo, der Hauptstadt Siziliens. In Rom waren es 37 Grad. Dort waren am vorigen Dienstag schon 41,8 Grad gemessen worden. Im Norden Italiens waren am Freitag auf die Sommerschwüle heftige Unwetter gefolgt. Schwere Hagelschauer wurden aus Seregno in der Lombardei gemeldet. Zeitungen zeigten am Samstag Fotos von hühnereigroßen Hagelkörnern.