Nagelsmann bleibt bis zur WM 2026 Bundestrainer
Julian Nagelsmann bleibt über die Heim-Europameisterschaft im Sommer (14. Juni bis 14. Juli) hinaus Bundestrainer und soll die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auch zur nächsten Weltmeisterschaft in zwei Jahren in den USA, Kanada und Mexiko führen. Der Deutsche Fußball-Bund teilte mit, dass der 36-Jährige bis zum Abschluss der WM 2026 Bundestrainer bleibe. Ursprünglich lief sein Vertrag nur bis zum Ende der EM. Der DFB hatte bereits klargemacht, dass er Nagelsmann längerfristig an sich binden wolle.
Nun ist auch klar, dass Nagelsmann nach der EM nicht wieder Vereinstrainer wird und damit auch nicht in die Bundesliga zum FC Bayern München zurückgekehrt. Beim deutschen Rekordmeister war er als heißer Kandidat für die Nachfolge von Thomas Tuchel gehandelt worden, mit dem die Bayern die Zusammenarbeit am Saisonende vorzeitig beenden.
Nagelsmann von der Begeisterung der Fans berührt
„Das ist eine Entscheidung des Herzens“, sagte Nagelsmann laut DFB. „Es ist eine große Ehre, die Nationalmannschaft trainieren und mit den besten Spielern des Landes arbeiten zu dürfen. Mit erfolgreichen, leidenschaftlichen Auftritten haben wir dabei die Chance, ein ganzes Land mitzureißen.“ Die beiden Siege gegen Frankreich und die Niederlande im März hätten einen Vorgeschmack auf die EM gegeben, so Nagelsmann. „Die Begeisterung der Fans hat mich sehr berührt. Gemeinsam wollen wir jetzt eine erfolgreiche Heim-EM spielen, dafür brennen wir alle. Danach freue ich mich gemeinsam mit meinem Trainerteam sehr auf die Herausforderung einer Weltmeisterschaft.“
DFB-Präsident Bernd Neuendorf sprach von einem „starken Signal für den DFB und die Nationalmannschaft“, dass Nagelsmann auch nach der EM auf seinem Posten bleibe. „Denn er steht bei vielen großen Klubs in ganz Europa auf dem Wunschzettel“, sagte Neuendorf. Nun herrsche „Planungssicherheit und alle können sich ganz auf ein erfolgreiches Abschneiden bei der Europameisterschaft konzentrieren.“
Gespann Nagelsmann/Völler erhalten
Der DFB-Spitze ist es in kurzer Zeit gelungen, bei der Führung der Nationalmannschaft die Weichen auf Kontinuität zu stellen. Vor anderthalb Wochen hatte der Verband auch den Vertrag mit Nationalmannschafts-Direktor Rudi Völler bis nach der WM 2026 verlängert. Der 64-Jährige war maßgeblich daran beteiligt, Nagelsmann zum DFB zu lotsen. „Wir waren schon vor den jüngsten erfolgreichen Länderspielen absolut überzeugt von Julian Nagelsmann. Aber sie haben noch einmal gezeigt, welche Begeisterung Julian und seine Mannschaft in Deutschland wieder entfachen können. Er ist ein herausragender Trainer, ein Taktikfuchs“, sagte Völler. Mit seiner Leidenschaft könne er jeden Spieler anstecken und mitreißen. „Er brennt für die Nationalmannschaft und für den Erfolg.“
Nagelsmann hatte im vergangenen Oktober die Nachfolge des entlassenen Bundestrainers Hansi Flick angetreten. Nach einem mäßigen Start baute Nagelsmann den Kader des DFB-Teams radikal um. Zudem gab mit Routinier Toni Kroos ein Weltmeister von 2014 sein erfolgreiches Comeback. Bei der Europameisterschaft trifft Deutschland in der Vorrunde auf Schottland, Ungarn und die Schweiz.