24. November 2024

News kompakt: Metsola verlangt von Berlin Taurus für Ukraine

Von Admins

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola dringt auf die rasche Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Dies sei auch die Position des Europaparlaments, sagte die christdemokratische Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es gebe eine breite Unterstützung für die Forderung, dass nach der Freigabe von US-Raketen für den Einsatz gegen Ziele in Russland die EU-Staaten dem Beispiel folgen müssten. Dies müsse auch Deutschland mit den Taurus-Marschflugkörpern tun. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt eine Lieferung des Taurus-Systems an die Ukraine hingegen ab. Die deutschen Marschflugkörper haben eine noch größere Reichweite als die US-Raketen vom Typ ATACMS.

Vier Tote nach israelischem Raketenangriff auf Beirut

Bei einem israelischen Raketenangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut sind nach Meldungen des Hisbollah-nahen Senders Al-Majadin mindestens vier Menschen getötet und 23 verletzt worden. Der Fernsehsender berief sich bei diesen Angaben auf das libanesische Gesundheitsministerium. TV-Bilder zeigten ein zerstörtes achtstöckiges Wohnhaus und mehrere schwer beschädigte Gebäude in der Umgebung. Zu der Attacke kam es im Stadtteil Basta im Zentrum von Beirut. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz feuerte ihrerseits rund 80 Geschosse auf Israel ab, wie dessen Streitkräfte mitteilten. Die Hisbollah wird von zahlreichen Ländern als Terrororganisation gelistet.

Rettungskräfte im Beiruter Stadtteil Basta nach dem nächtlichen israelischen Raketenangriff
Nächtliche Rettungsbemühungen im Beiruter Stadtteil Basta nach dem israelischen RaketenangriffBild: Bilal Hussein/AP/picture alliance

Zahl von getöteten Helfern erreicht Höchststand

Vor allem wegen des Konflikts im Gazastreifen sind in diesem Jahr so viele humanitäre Helferinnen und Helfer getötet worden wie noch nie seit den 1990er Jahren. Wie das UN-Nothilfebüro OCHA mitteilte, wurden seit Januar weltweit bereits 281 Todesopfer gezählt. Allein 178 Kräfte starben demnach in den Palästinensergebieten. Besonders gefährlich seien Hilfseinsätze derzeit zudem in Afghanistan, dem Jemen, der Ukraine, in der Demokratischen Republik Kongo sowie in Sudan und Südsudan, hieß es von OCHA weiter. Die meisten Opfer seien Mitarbeiter von UN-Institutionen, des Roten Kreuzes oder anderer Nichtregierungsorganisationen gewesen. Im Gesamtjahr 2023 waren 280 Opfer registriert worden.

Trump nominiert Hedgefonds-Manager als Finanzminister

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Investor Scott Bessent als US-Finanzminister nominiert. Bessent solle unter anderem die Ungleichgewichte im Außenhandel abstellen und das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft in den Vordergrund stellen, kündigte Trump an. Der 62-jährige Bessent ist Gründer des Hedgefonds Key Square Group und gilt als Experte für globale Makroinvestitionen. Der nächste US-Finanzminister wird unter anderem einen Weg finden müssen, Trumps Wahlkampf-Versprechen wie Steuersenkungen und neue Importzölle umzusetzen.

Der Hedgefonds-Manager Scott Bessent bei einer Rede in Washington
Der Hedgefonds-Manager Scott Bessent wird der nächste Finanzminister der USABild: Dominic Gwinn/ZUMAPRESS/picture alliance

Bürgermeister der türkischen Opposition des Amtes enthoben

Im Osten der Türkei sind zwei Bürgermeister der Opposition wegen angeblichen „Terrorismus“ des Amtes enthoben worden. Die Rathauschefs der Städte Tunceli und Ovacik seien durch vom Staat ernannte Administratoren ersetzt worden, teilte das Innenministerium in Ankara mit. Sie waren zuvor wegen der Mitgliedschaft in der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Der Bürgermeister von Tunceli, Cevdet Konak, ist offiziell Mitglied der Partei für Emanzipation und Demokratie der Völker (DEM), der größten pro-kurdischen Partei in der Türkei. Ovaciks Bürgermeister Mustafa Sarigül gehört der sozialdemokratischen Republikanischen Volkspartei (CHP) an, der größten Oppositionspartei des Landes.

Der Bürgermeister der Stadt Ovacik, Mustafa Sarigül, mit einem Mikrofon in der Hand
Der nun verurteilte Bürgermeister der Stadt Ovacik, der Sozialdemokrat Mustafa SarigülBild: ANKA

Bulgarien und Rumänien nähern sich Schengen-Beitritt

Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Österreich haben Maßnahmen zur Verringerung der irregulären Migration an der möglichen neuen Grenze eines erweiterten Schengen-Raums beschlossen. Unter anderem wollen die vier Länder zusammen 100 Grenzschützer an die bulgarisch-türkische Grenze entsenden. Dieser Schritt könne dazu führen, dass Bulgarien und Rumänien vollständig in den Grenzkontroll-freien Schengen-Raum aufgenommen würden, betonte Österreichs Innenminister Gerhard Karner nach einem Treffen mit seinen Ressortkollegen und EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Budapest. Darüber formell entscheiden wollen die EU-Innenminister Mitte Dezember. Bislang ist Österreich noch als einziges EU-Land gegen die Aufnahme von Bulgarien und Rumänien in den Schengen-Raum.

Pressekonferenz der Innenminister von Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Österreich mit EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Budapest
Das Treffen von Österreichs Innenminister Gerhard Karner (2. v. r.) mit seinen drei Ressortkollegen und EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Budapest Bild: Peter Kohalmi/AFP

Autozulieferer Bosch will tausende Stellen abbauen

Der Automobilzulieferer Bosch plant einen weltweiten Abbau von rund 5550 Stellen in den kommenden Jahren. Allein 3800 Arbeitsplätze sollen an deutschen Standorten wegfallen, wie das Unternehmen und die Gewerkschaft IG Metall mitteilten. Bosch verwies unter anderem auf die schwierige Lage der Autoindustrie. Die größten Einschnitte soll es nach Angaben des Unternehmens bis Ende 2027 im Software-Bereich geben. Es geht vor allem um neue Entwicklungen rund um autonomes Fahren. Hier sollen weltweit 3500 Stellen wegfallen, die Hälfte davon in Deutschland.

Mehrere Bosch-Mitarbeiter bei der Produktion von Brennstoffzellen-Energiemodulen für mit Wasserstoff betriebene Lastwagen im Werk in Stuttgart
Produktion von Brennstoffzellen-Energiemodulen für mit Wasserstoff betriebene Lastwagen im Bosch-Werk in Stuttgart