Nordirland droht Aus als Ausrichter der Fußball-EM
Nordirland hat mit großer Enttäuschung auf das drohende Aus als Spielort der Fußball-Europameisterschaft 2028 reagiert. Die nordirische Regierungschefin Michelle O’Neill bezeichnete die Entscheidung der britischen Zentralregierung, die deutlich gestiegenen Kosten für den erforderlichen Neubau des Stadions Casement Park in Belfast nicht zu tragen, als „verpasste Chance für unseren Sport und unsere Wirtschaft“. Zugleich kündigte O’Neill im Onlinedienst X an: „Der Casement Park wird gebaut.“
Eigentlich sollen in der neuen Arena fünf EM-Spiele stattfinden. Ursprünglich waren rund 77 Millionen Pfund Sterling (91 Millionen Euro) für den Neubau veranschlagt worden. Die Kosten seien mittlerweile „dramatisch“ auf mehr als 400 Millionen Pfund (474 Millionen Euro) gestiegen, hieß es aus London. Die britische Regierung sieht zudem ein „signifikantes Risiko“, dass das Stadion nicht rechtzeitig bis zum Turnier in vier Jahren fertiggestellt wird.
UEFA prüft Auswirkungen auf EM
Der europäische Fußballverband UEFA erklärte, man habe die Position der britischen Regierung zur Kenntnis genommen und werde die Auswirkungen auf die Planung der EM-Gastgeberstädte 2028 diskutieren.
Der Casement Park in der nordirischen Hauptstadt war nach dem Zweiten Weltkrieg als Austragungsort für regionale Sportarten wie Gaelic Football und Hurling gebaut worden. Doch später verfiel das Stadion zunehmend, Neubau-Pläne gibt es schon seit Jahren.
Es wird bereits spekuliert, welche Städte in England, Irland, Wales und Schottland die EM-Partien bekommen, die bisher für Belfast vorgesehen waren. Eine Quelle der UEFA geht laut Medienberichten davon aus, dass die Spiele ins Londoner Wembleystadion, nach Dublin in das Aviva-Stadium, in den Hampden Park von Glasgow und ins Principality Stadium von Cardiff verlegt werden.