Nordkorea startet Rakete mit mutmaßlichem Spionagesatelliten
Nach einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA hob die Trägerrakete mit dem Satelliten „Malligyong-1“ in der nordkoreanischen Provinz Nord-Phyongan gestartet. Diese sei auf der vorgesehenen Bahn geflogen und haben den Satelliten „exakt“ auf seiner Umlaufbahn platziert.
Japan bestätigte einen Raketenstart. Das Büro von Ministerpräsident Fumio Kishida erklärte im Onlinedienst X, Nordkorea habe dabei mutmaßlich eine ballistische Rakete eingesetzt. Es werde davon ausgegangen, dass diese in den Pazifik gestürzt sei. Der Start erfolgte einen Tag früher als erwartet, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete. Die Führung in Nordkorea hatte Japan kurz davor mitgeteilt, dass man einen Satellitenstart zwischen Mittwoch und dem 1. Dezember plane. Der neue Versuch, einen Spionagesatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen, verstoße gegen ein Verbot der Vereinten Nationen, teilten die Regierungen in Tokio und Seoul mit.
Die Regierung der USA verurteilte den Raketenstart „aufs Schärfste“. Das Weiße Haus in Washington erklärte: „Bei diesem Weltraumstart wurden Technologien eingesetzt, die in direktem Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Programm für ballistische Interkontinentalraketen stehen.“ Nordkorea müsse seine „provokativen Handlungen“ sofort einstellen.
Zwei Fehlversuche
Nordkorea war in diesem Jahr schon zwei Mal mit Versuchen gescheitert, einen militärischen Aufklärungssatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. Die Technologie von Weltraumraketen und militärischen Langstreckenraketen unterscheidet sich nach Darstellung von Experten kaum.
Spionagesatellit aus Nordkorea stürzt ins Meer
Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan hatten die fehlgeschlagenen nordkoreanischen Raketenstarts im Mai und August verurteilt. Sie werfen Nordkorea vor, Technologie zu verwenden, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für ballistische Raketen stehen. Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verbieten Nordkorea den Start von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden. 2006 hatte Nordkorea erstmals einen Atomtest ausgeführt.
Der US-Flugzeugträger Carl Vinson lief unterdessen zu einem Besuch im südkoreanischen Hafen Busan ein. Nach Angaben der südkoreanischen Marine ist dies Teil der erhöhten Bereitschaft der Verbündeten gegen die nordkoreanischen Raketen- und Atomdrohungen. Südkorea will zudem am 30. November mit Hilfe der USA von Kalifornien aus seinen ersten Aufklärungssatelliten starten.