16. März 2025

Starmer will Putin an den Ukraine-Konferenztisch zwingen

Von Admins

Der britische Premierminister Keir Starmer hat andere westliche Nationen aufgefordert, konkrete Zusagen zur Unterstützung der Ukraine zu machen und damit den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erhöhen. Bei einer Videokonferenz mit 25 Staats- und Regierungschefs und den Spitzen von NATO und EU sagte Starmer, er hoffe auf konkrete Hilfszusagen. Mit dabei war auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

„Früher oder später ernsthafte Gespräche führen“

Wenn es Putin mit dem Frieden ernst sei, müsse er die Angriffe auf die Ukraine einstellen und einem Waffenstillstand zustimmen, betonte Starmer weiter. „Mein Gefühl ist, dass er früher oder später an den Verhandlungstisch kommen und ernsthafte Gespräche führen muss.“

Der Labour-Politiker Starmer will eine sogenannte „Koalition der Willigen“ etablieren, die im Fall einer Einigung den Frieden in der Ukraine auch mit eigenen Truppen absichern könnte. Zu dieser zugehörig fühlen sich derzeit europäische Länder, Australien, Kanada und Neuseeland, nicht aber die USA. In der kommenden Woche soll es eine weitere Konferenz zur militärischen Planung geben.

Putin bleibt bei Maximalforderungen

Putin ist nicht bereit für eine sofortige Waffenruhe, so wie sie die USA und die Ukraine jüngst bei Gesprächen in Saudi-Arabien vorgeschlagen haben. Der Kremlherrscher knüpft die Bereitschaft zu einer Feuerpause an Bedingungen; von seinen Maximalforderungen ist er bislang nicht abgerückt.

Der russische Staatschef Wladimir Putin bei einer Zusammenkunft mit Militärs im Rahmen seines Truppenbesuchs am Donnerstag im Gebiet Kursk
Der russische Staatschef Wladimir Putin bei einer Zusammenkunft mit Militärs im Rahmen seines Truppenbesuchs am Donnerstag im Gebiet Kursk Bild: Kremlin Press Office/TASS/IMAGO

Zu diesen zählt, dass die Ukraine die Gebiete räumt, die Russland zu seinem Staatsgebiet erklärt hat: Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Der verbliebene Teil der Ukraine soll zudem weitgehend entwaffnet werden. Außerdem verlangt die Führung in Moskau eine „Denazifizierung“ der Ukraine, worunter das Einsetzen einer moskautreuen Führung in Kyjiw verstanden wird.

Zwei Dörfer nahe Sudscha zurückerobert

Russische Truppen eroberten unterdessen zwei weitere Ortschaften in der Oblast Kursk zurück. Die Dörfer Saoleschenka und Rubanschtschina befänden sich wieder unter russischer Kontrolle, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die Ortschaften liegen nördlich und westlich der wichtigen Kreisstadt Sudscha, die Moskau nach eigenen Angaben am Donnerstag zurückerobert hatte.

Zwei russische Soldaten gehen durch die zerstörte Stadt Sudscha
Das vom Verteidigungsministerium in Moskau zur Verfügung gestellte Foto zeigt russische Soldaten in der Stadt SudschaBild: Russian Defense Ministry Press Service/AP/picture alliance

Die ukrainische Armee hatte im vergangenen Sommer überraschend eine Offensive in der russischen Grenzregion Kursk begonnen und dort zunächst mehrere hundert Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht. Russland gelang es nach eigenen Angaben inzwischen aber, große Teile der Gebiete zurückzuerobern.